Weissenstein-Girona 700km mit Gleitschirm und Rollstuhl
Der Vortrag zu diesem grossen Abenteuer
Kann man sich motivieren, scheinbar Unmögliches oder gar Sinnloses doch zu schaffen? Vom 4. bis 17. Mai 2019 hat Stefan Keller die 700km Distanz von seinem Hausberg Weissenstein bei Solothurn am Jurasüdfuss bis nach Girona in den spanischen Pyrenäen mit Gleitschirm und Rollstuhl zurück gelegt.
Die Challenge
Nachdem Stefan Keller im August 2017 die Alpen von Norden nach Süden mit dem Rollstuhl und dem Gleitschirm, fliegend oder rollend überquerte, hat er sich für den Frühling 2019 eine neue Challenge ausgedacht. Diesmal ist er gegen zwei Fussgänger-Gleitschirmpiloten angetreten.
Die Challenge bestand darin, vom Weissenstein, dem Hausberg von Stefan am Jurasüdfuss, bis nach Girona, dem Firmensitz von Stefans langjährigem Gleitschirmpartner in den spanischen Pyrenäen die Distanz von rund 700Km Luftlinie zurück zu legen. Fliegend oder rollend.
Das Projekt war, wie schon die Alpenüberquerung 2017, von den Hike and Fly Rennen wie das X-Alps inspiriert. Als Paraplegiker war Stefan beim Hike-Teil allerdings stark eingeschränkt. Deshalb musste er ab und zu auf Hilfsmittel zurückgreifen. Nach Stefans eigenen Spielregeln war bei länger anhaltenden Steigungen mit mehr als 6% und im unwegsamen Gelände das Benutzen von Hilfsmitteln wie Bergbahnen, (Post)-Autos, etc. erlaubt.
Stefan gab sich ein Zeitfenster von 14 Tagen, respektive 336 Stunden, um es bis nach Girona zu schaffen. Es ist aber nicht die Geschwindigkeit, die im Vordergrund stand, sondern die Machbarkeit. Die Challenge war ein sportliches, aber auch ein logistisches Abenteuer. Die Route war völlig offen. Nach dem verregneten Start auf dem Weissenstein orientierten sich Stefan rollend und seine beiden Gegner, Martin Kempf und Thomas Zimmermann, zu Fuss dem Jura entlang nach Südwesten Richtung Genf.
So oder so war nicht vorauszusagen, wie weit ihn seine Flüge bringen und wo er landen wird. Wie er mit dem Rollstuhl vom Landeplatz zum nächsten Startplatz kam, war jeweils mit unvorhersehbaren Hindernissen verbunden. Doch es waren neben dem Fliegen gerade auch diese Strecken, die Stefan zur Challenge motivierten. Was ist mit dem Rollstuhl alles möglich? Welche Lösungen gibt es, um Hindernisse zu überwinden? Wo stösst man an Grenzen?
Dabei war Stefan als Rollstuhlfahrer nicht überall im Nachteil. Wenn es darum ging, eine flache Strecke auf Asphalt zurückzulegen, war er deutlich schneller unterwegs, als seine beiden Gegner zu Fuss. Bergab erreichte er mit dem Rollstuhl Geschwindigkeiten von deutlich über 80 km/h.
Ziel erreicht
Am 17. Juni 2019 um 16:00 ist Stefan auf dem Platz der Unabhängigkeit in Girona angekommen. Völlig durchnässt, weil es den ganzen Tag geregnet hat. Wie die anderen Tage verlaufen sind und was Stefan, seine beiden Gegner und das Supporter-Team so alles erlebt hat, davon berichtet Stefan in seinem spannenden Vortrag.
Kämpfe mit Leidenschaft,
Siege mit Stolz,
Verliere mit Respekt,
aber gib niemals auf!